Gut zu wissen

Motivation für das Projekt
(= Projektziele)

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Eine leben­di­ge Innenstadt zeich­net sich durch eine hohe Aufenthaltsqualität aus, die sich in Ruhe- und Bewegungsräumen, Sicherheit und Sauberkeit zeigt.

Um dies zu errei­chen, sol­len Sanierungsdefizite  besei­tigt und öffent­li­che Räume attrak­ti­ver gestal­tet wer­den. Die zen­tral gele­ge­nen Bereiche des Schiller- und Arsenalplatzes – als wich­ti­ger Baustein der inner­städ­ti­schen Entwicklungsachse Bahnhof – Schillerplatz – Arsenalplatz – Marstall- stel­len ein sol­ches Sanierungsdefizit dar, iden­ti­fi­ziert in einer for­ma­len Voruntersuchung durch ein unab­hän­gi­ges Büro.

Die wich­ti­gen öffent­li­chen Stadträume Arsenal- und Schillerplatz zeich­nen sich durch gerin­ge Aufenthaltsqualitäten sowie hohe Verkehrsbelastungen aus und wir­ken frag­men­tiert. Zudem wird das Fehlen eines ein­heit­li­chen Gestaltungszusammenhangs deut­lich. Grünanlagen oder inner­städ­ti­sche Verweilplätze sind nur in begrenz­tem Maße vor­han­den. Weiterhin feh­len in dem Areal attrak­ti­ve Anziehungspunkte für die Bürger in den Abendstunden.

Mit dem Auftaktbeschluss zum Projekt ZIEL am 02.07.2013 wur­de die Grundlage geschaf­fen, die Neuordnung der soge­nann­ten Innenstadtachse mit Schwerpunkt Schiller- und Arsenalplatz zur wei­te­ren Stärkung der Innenstadt zu entwickeln.

Mit der Revitalisierung des Marstall ver­bun­den mit der Aufwertung der angren­zen­den Quartiere konn­ten sowohl inner­städ­ti­sche Funktionen wie­der her­ge­stellt als auch der Abwertung städ­ti­scher Räume ent­ge­gen­ge­wirkt werden.

Um den Erfolg eines wie­der akti­vier­ten Marstall wei­ter aus­zu­bau­en sowie den Einzelhandel in der Innenstadt zu stär­ken, bedarf es einer qua­li­ta­tiv hoch­wer­ti­gen Verbindung vom Bahnhof in die Innenstadt.

Die öffent­li­chen Räume um Schiller- und Arsenalplatz sol­len künf­tig ein attrak­ti­ves Gelenk der Innenstadtachse zwi­schen Schloss, Marstall-Center und Bahnhof wer­den. Durch eine Neugestaltung der bei­den Plätze besteht die Chance, dass posi­ti­ve Synergieeffekte, bei­spiels­wei­se im Bereich des Einzelhandels, für das gesam­te Umfeld ange­sto­ßen wer­den. Diese Entwicklung ist eine zen­tra­le, um die Innenstadt wei­ter vor­an zu bringen.

Die Projektziele fin­den als Gesamtbild oder inter­ak­tiv aus unter­schied­li­chen Perspektiven in der Rubrik Zielbild.

Anlass der Befragung 2020 – Warum wurde die Befragung durchgeführt?

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Ziel der Befragung im Sommer 2020 war es, zusätz­li­che Hinweise für die Überarbeitung der Preisträger des Wettbewerbs zu sam­meln und die­se den Büros mit auf den Weg zu geben. Die Grundlage für die Überarbeitung fin­det sich im Gemeinderatsbeschluss vom 8. Juli 2020, in dem die Überarbeitungsphase durch die drei Preisträger des Wettbewerbs 2019  beschlos­sen wur­de.Darüber hin­aus bot die Umfrage allen Bürgerinnen und Bürgern die Chance, sich erneut aktiv ein­zu­brin­gen. Um Spielraum für Ideen und Anregungen zu bie­ten, wur­de die Befragung in Form von offe­nen Fragestellungen durchgeführt. 

Was hat die Befragung an Erkenntnissen gebracht?

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Die Onlinebeteiligung hat in der Auswertung ins­ge­samt auf­ge­zeigt, dass die Qualitäten aller Wettbewerbsbeiträge der Preisgruppe mit ihren spe­zi­fi­schen Leitideen über­wie­gend gut erkannt und posi­tiv bewer­tet wurden. 

  • Es gab Nennungen, wel­che die Würdigungen des Preisgerichts mit ihren Überarbeitungshinweisen bestä­tigt haben.
  • Zu allen drei Entwürfen gab es kon­kre­te Hinweise und auch Fragestellungen.
  • Es gab außer­dem zahl­rei­che detail­lier­te Hinweise und Fragestellungen, die für die wei­te­re Planung, nach Vergabebeschluss, hilf­reich sind.
  • Darüber hin­aus war auch zu erken­nen, dass Themen, die bei einer Planung beson­ders posi­tiv her­vor­ge­ho­ben wur­den, bei den wei­te­ren Preisträgern auch als Verbesserungsvorschläge bzw. Anregung genannt wurden.
  • Zusätzlich zu kon­kre­ten Hinweisen zu den ein­zel­nen Planungen gab es all­ge­mei­ne Verbesserungsvorschläge, die sich auf sämt­li­che Arbeiten gleich beziehen.
  • Die all­ge­mei­nen Anregungen haben außer­dem bei allen Wettbewerbsbeiträgen auf­ge­zeigt, dass der Schillerplatz im Hinblick auf sei­ne Funktion und Aufenthaltsqualität im Vergleich zum aktu­el­len Zustand noch kon­kre­ter aus­ge­ar­bei­tet wer­den sollte.

Der Anforderungskatalog, der an die drei Preisträger zur Überarbeitung der Wettbewerbsentwürfe ging, fin­den Sie in der Rubrik Umfrage.

Schillerplatz

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Die Kritik am Schillerplatz wur­de allen drei Preisträgern als grund­sätz­li­che Aufgabenstellung  zur Überarbeitung mitgegeben.

Die Auswertung der Befragung hat auf­ge­zeigt, dass bei allen Beiträgen der Preisgruppe Verständnisfragen zur Qualität der ein­zel­nen Stadträume gestellt wur­den. Dies wur­de ins­be­son­de­re deut­lich hin­sicht­lich der Beziehung zwi­schen den unter­schied­lich aus­ge­präg­ten Stadträumen Arsenalplatz und Schillerplatz.

Der Schillerplatz ver­bin­det auf­grund sei­ner Lage wich­ti­ge Stadträume in der Innenstadt mit­ein­an­der. Gleichzeitig han­delt es sich beim west­li­chen Teil des Schillerplatzes um einen Vorbereich als Haupteingang zur Kreissparkasse. 

Im Rahmen der Onlinebefragung wur­de häu­fig eine feh­len­de oder schwer erkenn­ba­re Orientierung auf dem Schillerplatz genannt. Im Ergebnis wur­de von allen Preisträgern eine Überarbeitung des Schillerplatzes gewünscht. 

Der Schillerplatz kann als urba­ner Platz die Funktionen Empfang und Verteilung von Verkehrsströmen  über­neh­men. Durch eine kla­re Gestaltung soll der Schillerplatz das Orientieren und Verteilen von Passanten in Richtung Fußgängerzone Seestraße und Wilhelm Galerie unter­stüt­zen. Damit sind Verknüpfungen in die bestehen­den und zukünf­ti­gen Wege- bzw. Aufenthaltsareale mit zu berück­sich­ti­gen und in der Gestaltung für orts­kun­di­ge und orts­frem­de Personen deut­lich erkenn­bar her­aus­zu­ar­bei­ten. Ein kur­zer Aufenthalt in einem attrak­ti­ven Stadtraum zur Orientierung, aber auch um einen even­tu­ell ers­ten Eindruck von der Stadt zu erhal­ten, ist eine wei­te­re wich­ti­ge Funktion, die der Platz erfül­len soll. 

Mobilität – Parkplätze

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Im Rahmen der Onlinebeteiligung wur­den auch Anregungen zur Mobilität im Areal abge­fragt. Die Erreichbarkeit der Innenstadt für alle Verkehrsarten wei­ter zu opti­mie­ren wur­de viel­fach genannt. Es gab unter ande­rem auch Verständnisfragen zum Ersatz der weg­fal­len­den Stellplätze am Arsenalplatz. 

Anfang 2020 wur­de mit der Realisierung des Bauvorhabens Regele Areal in der Schillerstraße begon­nen. Zu die­ser Entwicklung des Areals gehört auch der Bau einer Tiefgarage. Ca. 150 öffent­li­che Parkplatze ent­ste­hen in der der­zeit im Bau befind­li­chen neu­en KSK-Tiefgarage als Ersatz für die Stellplätze auf dem Arsenalplatz. Die Eröffnung ist für 2023 geplant.

Darüber hin­aus gab es Anregungen zum Thema Kurzzeitparken, wel­che als Anforderungen für die Überarbeitung auf­ge­nom­men wur­den. So soll­te die zu ent­wi­ckeln­de Multifunktionsfläche auf dem Arsenalplatz so kon­zi­piert wer­den, dass die­se Fläche außer­halb von Veranstaltungen optio­nal für Kurzzeitparken genutzt wer­den könnte. 

Arsenalplatz ‑Multifunktionsfläche

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Die Anforderung einer Multifunktionsfläche auf dem Arsenalplatz vor­zu­se­hen, war bereits Aufgabe des eigent­li­chen Wettbewerbs. Der Arsenalplatz als urba­ner Park/Platz soll­te neben einem groß­zü­gi­gen viel­fäl­tig nutz­ba­ren Grünbereich auch eine Fläche anbie­ten, die durch tem­po­rä­re Attraktionen ein Anziehungspunkt darstellt. 

Hinweise für spätere Planungsphase

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Aus der Onlinebeteiligung gab es zahl­rei­che Anregungen und Verbesserungsvorschläge, die in einer spä­te­ren Planungsphase als hilf­rei­che Hinweise mit berück­sich­tigt wer­den können. 

Hierzu gehö­ren zum Beispiel Vorschläge zu Materialität, zur Möblierung, zum Thema Standorte von Fahrradabstellanlagen oder aber Standorte für Mülleimer.

Weiterhin tauch­te bei allen Entwürfen wie­der­holt die Anregung auf, siche­re Stadträume in ange­neh­mer Wohlfühlatmosphäre zu schaf­fen. In die­sem Zusammenhang wur­de ange­regt, für das gesam­te Areal das Thema Beleuchtung aktiv mit­zu­den­ken, um Angsträume zu ver­mei­den. Dies wur­de allen Preisträgern als Hinweis mit­ge­ge­ben, wird aber in jedem Fall bei der wei­te­ren Planung Berücksichtigung finden. 

Hintergrundwissen Material

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Wasserspiel: Durch die Klimaerwärmung hei­zen sich die Innenstädte zuneh­mend auf und küh­len auch nachts nicht mehr soweit ab, dass eine, für die Gesundheit und Leistungsfähigkeit wich­ti­ge, aus­rei­chend erhol­sa­me Nachtruhe immer weni­ger mög­lich ist. Der Klimaatlas der Stadt Ludwigsburg weist für den Bereich Arsenalplatz und Schillerplatz eine sol­che Hitzeinsel aus. 

Eine Möglichkeit, die­ses Problem zu redu­zie­ren, ist Kühlung durch Verdunstung zu erzeu­gen. Dies ist mög­lich durch die Schaffung von Vegetationsflächen und Pflanzung von Bäumen, aber auch durch den Bau von Wasserspielen, bei denen nicht uner­heb­li­che Mengen von Wasser an hei­ßen Tagen ver­duns­ten und damit kühlen. 

Wasserspiele stel­len eine Attraktion dar. Bewegtes Wasser belebt einen Platzes bie­tet Spielmöglichkeiten, stö­ren­de Geräusche wer­den in den Hintergrund gedrängt. Insgesamt wird damit wird die Aufenthaltsqualität eines Platzes deut­lich. gestei­gert. Wasserspiele kön­nen so gestal­tet wer­den, dass bei einem tem­po­rä­ren Abschalten der Wasserspiele eine mul­ti­funk­tio­na­le Fläche ent­steht, die viel­fäl­ti­ge Nutzungen ermöglicht.

Wasserspiele erfor­dern einen nicht uner­heb­li­chen tech­ni­schen Aufwand. Diese Technik benö­tigt regel­mä­ßi­ge Wartung.

Rasen: Rasenflächen laden bei tro­cke­ner Witterung zum Verweilen ein. Sie sind nur sehr ein­ge­schränkt befahr­bar und daher für die Ausrichtung von inner­städ­ti­schen Veranstaltungen unge­eig­net. Unter Bäumen lei­den Rasenflächen an Wassermangel und Schattendruck, da der Baum das Wasser ent­zieht und die Rasenfläche durch das Laub deut­lich weni­ger Licht erhält. 

Damit Rasenflächen ein tief­rei­chen­des Wurzelwerk aus­bil­den und damit den an sie gestell­ten Anforderungen gerecht wer­den kön­nen und ein anspre­chen­des Erscheinungsbild gewähr­leis­tet ist, ist ein spe­zi­el­ler Aufbau der Bodenschicht erfor­der­lich und die Rasenflächen müs­sen inten­siv gepflegt wer­den. Dies umfasst im Wesentlichen das Wässern, regel­mä­ßi­ges Düngen und einen regel­mä­ßi­gen Rückschnitt.

Wassergebunde Decke: Eine was­ser­ge­bun­de Decke ist kei­ne Schotterfläche son­dern die obers­te, ca. 3cm dicke, Deckschicht  einer korn­ge­stuf­ten Mineraltragschicht, also ein spe­zi­el­les Schottergemisch. Diese Mineraltragschicht muss sowohl Wasser bei Regen abfüh­ren (in dar­un­ter anste­hen­den Baugrund) und bei tro­cke­ner Witterung durch kapil­la­ren Aufstieg Wasser in die Deckschicht nach­lie­fern, um die Kornbindung in der Deckschicht zu gewähr­leis­ten. Nach die­sem Prinzip sind auch Tennisplätze auf­ge­baut und wie Tennisplätze muss eine Belagsfläche mit einer was­ser­ge­bun­den Decke regel­mä­ßig gepflegt wer­den. Ohne Pflege ent­wi­ckelt sich die was­ser­ge­bun­den Decke zu einer was­ser­un­durch­läs­si­gen Decke, bei der sich die Körnung ent­mischt. Dabei ent­ste­hen Anhäufungen von grob­kör­ni­ge­rem Material, die die Begehbarkeit einschränken.

Mit der erfor­der­li­chen Pflege ist die was­ser­ge­bun­den Decke ein attrak­ti­ver, gut nutz­ba­rer und befahr­ba­rer Belag, der bei Regen- und Starkregenereignissen das Überschusswasser spei­chert und abführt und die­ses gespei­cher­te Wasser in tro­cke­nen Zeiten lang­sam wie­der an die Deckschicht und die Umwelt abgibt. Die Reinigung der Flächen ist maschi­nell nur sehr begrenzt mög­lich. Winterdienst ist nicht mög­lich, aber durch die gerin­ge Rutschgefahr auch nicht erforderlich.

Pflaster, Platten, Asphalt: Flächen aus die­sen Belagsmaterialien ver­sie­geln die Fläche nahe­zu voll­stän­dig. Das gesam­te Niederschlagswasser muss abge­führt wer­den und steht nicht mehr vor Ort zur Verdunstung und Kühlung zur Verfügung. Ferner hei­zen sich die­se Belagsflächen stark auf und tra­gen daher maß­geb­lich zur Erwärmung der Innenstadt bei. Durch die Wärmeabstrahlung bei Nacht redu­zie­ren Belagsflächen die­ser Art auch die Abkühlung bei Nacht mit allen nega­ti­ven Folgen für das Wohlbefinden. 

Die mit Pflaster, Platten oder Asphalt befes­tig­ten Flächen sind in der Herstellung teu­rer als was­ser­ge­bun­de­ne Decken oder Rasenflächen, benö­ti­gen aber weni­ger Unterhaltung und sind zu jeder Zeit und bei jeder Witterung nutz­bar für Veranstaltungen etc. und auch mit schwe­ren Fahrzeugen immer gut befahr­bar. Reinigung und Winterdienst sind pro­blem­los leistbar.

Gut zu wissen

Einblick in Motivation und Hintergründe des Projekts ZIEL

Stichworte

Arsenalplatz

Asphalt

Bürgerbefragung

Materialien

Mobilität

Motivation

Parkplätze

Pflasterbelag

Planungsphase

Plattenbelag

Projektziele

Rasen

Schillerplatz

Wasser

Wassergebundene Decke

 

Motivation für das Projekt
(= Projektziele)
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Eine leben­di­ge Innenstadt zeich­net sich durch eine hohe Aufenthaltsqualität aus, die sich in Ruhe- und Bewegungsräumen, Sicherheit und Sauberkeit zeigt.
Um dies zu errei­chen, sol­len Sanierungsdefizite  besei­tigt und öffent­li­che Räume attrak­ti­ver gestal­tet wer­den. Die zen­tral gele­ge­nen Bereiche des Schiller- und Arsenalplatzes – als wich­ti­ger Baustein der inner­städ­ti­schen Entwicklungsachse Bahnhof – Schillerplatz – Arsenalplatz – Marstall- stel­len ein sol­ches Sanierungsdefizit dar, iden­ti­fi­ziert in einer for­ma­len Voruntersuchung durch ein unab­hän­gi­ges Büro.
Die wich­ti­gen öffent­li­chen Stadträume Arsenal- und Schillerplatz zeich­nen sich durch gerin­ge Aufenthaltsqualitäten sowie hohe Verkehrsbelastungen aus und wir­ken frag­men­tiert. Zudem wird das Fehlen eines ein­heit­li­chen Gestaltungszusammenhangs deut­lich. Grünanlagen oder inner­städ­ti­sche Verweilplätze sind nur in begrenz­tem Maße vor­han­den. Weiterhin feh­len in dem Areal attrak­ti­ve Anziehungspunkte für die Bürger in den Abendstunden.
Mit dem Auftaktbeschluss zum Projekt ZIEL am 02.07.2013 wur­de die Grundlage geschaf­fen, die Neuordnung der soge­nann­ten Innenstadtachse mit Schwerpunkt Schiller- und Arsenalplatz zur wei­te­ren Stärkung der Innenstadt zu entwickeln.
Mit der Revitalisierung des Marstall ver­bun­den mit der Aufwertung der angren­zen­den Quartiere konn­ten sowohl inner­städ­ti­sche Funktionen wie­der her­ge­stellt als auch der Abwertung städ­ti­scher Räume ent­ge­gen­ge­wirkt werden.
Um den Erfolg eines wie­der akti­vier­ten Marstall wei­ter aus­zu­bau­en sowie den Einzelhandel in der Innenstadt zu stär­ken, bedarf es einer qua­li­ta­tiv hoch­wer­ti­gen Verbindung vom Bahnhof in die Innenstadt.
Die öffent­li­chen Räume um Schiller- und Arsenalplatz sol­len künf­tig ein attrak­ti­ves Gelenk der Innenstadtachse zwi­schen Schloss, Marstall-Center und Bahnhof wer­den. Durch eine Neugestaltung der bei­den Plätze besteht die Chance, dass posi­ti­ve Synergieeffekte, bei­spiels­wei­se im Bereich des Einzelhandels, für das gesam­te Umfeld ange­sto­ßen wer­den. Diese Entwicklung ist eine zen­tra­le, um die Innenstadt wei­ter vor­an zu bringen.
Die Projektziele fin­den als Gesamtbild oder inter­ak­tiv aus unter­schied­li­chen Perspektiven in der Rubrik Zielbild.

Anlass der Befragung 2020 – Warum wur­de die Befragung durchgeführt?
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Ziel der Befragung im Sommer 2020 war es, zusätz­li­che Hinweise für die Überarbeitung der Preisträger des Wettbewerbs zu sam­meln und die­se den Büros mit auf den Weg zu geben. Die Grundlage für die Überarbeitung fin­det sich im Gemeinderatsbeschluss vom 8. Juli 2020, in dem die Überarbeitungsphase durch die drei Preisträger des Wettbewerbs 2019  beschlos­sen wurde.Darüber hin­aus bot die Umfrage allen Bürgerinnen und Bürgern die Chance, sich erneut aktiv ein­zu­brin­gen. Um Spielraum für Ideen und Anregungen zu bie­ten, wur­de die Befragung in Form von offe­nen Fragestellungen durchgeführt. 

Was hat die Befragung an Erkenntnissen gebracht?
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Die Onlinebeteiligung hat in der Auswertung ins­ge­samt auf­ge­zeigt, dass die Qualitäten aller Wettbewerbsbeiträge der Preisgruppe mit ihren spe­zi­fi­schen Leitideen über­wie­gend gut erkannt und posi­tiv bewer­tet wurden. 

Es gab Nennungen, wel­che die Würdigungen des Preisgerichts mit ihren Überarbeitungshinweisen bestä­tigt haben.
Zu allen drei Entwürfen gab es kon­kre­te Hinweise und auch Fragestellungen.
Es gab außer­dem zahl­rei­che detail­lier­te Hinweise und Fragestellungen, die für die wei­te­re Planung, nach Vergabebeschluss, hilf­reich sind.
Darüber hin­aus war auch zu erken­nen, dass Themen, die bei einer Planung beson­ders posi­tiv her­vor­ge­ho­ben wur­den, bei den wei­te­ren Preisträgern auch als Verbesserungsvorschläge bzw. Anregung genannt wurden.
Zusätzlich zu kon­kre­ten Hinweisen zu den ein­zel­nen Planungen gab es all­ge­mei­ne Verbesserungsvorschläge, die sich auf sämt­li­che Arbeiten gleich beziehen.
Die all­ge­mei­nen Anregungen haben außer­dem bei allen Wettbewerbsbeiträgen auf­ge­zeigt, dass der Schillerplatz im Hinblick auf sei­ne Funktion und Aufenthaltsqualität im Vergleich zum aktu­el­len Zustand noch kon­kre­ter aus­ge­ar­bei­tet wer­den sollte.

Der Anforderungskatalog, der an die drei Preisträger zur Überarbeitung der Wettbewerbsentwürfe ging, fin­den Sie in der Rubrik Umfrage.

Schillerplatz
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Die Kritik am Schillerplatz wur­de allen drei Preisträgern als grund­sätz­li­che Aufgabenstellung  zur Überarbeitung mitgegeben.
Die Auswertung der Befragung hat auf­ge­zeigt, dass bei allen Beiträgen der Preisgruppe Verständnisfragen zur Qualität der ein­zel­nen Stadträume gestellt wur­den. Dies wur­de ins­be­son­de­re deut­lich hin­sicht­lich der Beziehung zwi­schen den unter­schied­lich aus­ge­präg­ten Stadträumen Arsenalplatz und Schillerplatz.
Der Schillerplatz ver­bin­det auf­grund sei­ner Lage wich­ti­ge Stadträume in der Innenstadt mit­ein­an­der. Gleichzeitig han­delt es sich beim west­li­chen Teil des Schillerplatzes um einen Vorbereich als Haupteingang zur Kreissparkasse.
Im Rahmen der Onlinebefragung wur­de häu­fig eine feh­len­de oder schwer erkenn­ba­re Orientierung auf dem Schillerplatz genannt. Im Ergebnis wur­de von allen Preisträgern eine Überarbeitung des Schillerplatzes gewünscht.
Der Schillerplatz kann als urba­ner Platz die Funktionen Empfang und Verteilung von Verkehrsströmen  über­neh­men. Durch eine kla­re Gestaltung soll der Schillerplatz das Orientieren und Verteilen von Passanten in Richtung Fußgängerzone Seestraße und Wilhelm Galerie unter­stüt­zen. Damit sind Verknüpfungen in die bestehen­den und zukünf­ti­gen Wege- bzw. Aufenthaltsareale mit zu berück­sich­ti­gen und in der Gestaltung für orts­kun­di­ge und orts­frem­de Personen deut­lich erkenn­bar her­aus­zu­ar­bei­ten. Ein kur­zer Aufenthalt in einem attrak­ti­ven Stadtraum zur Orientierung, aber auch um einen even­tu­ell ers­ten Eindruck von der Stadt zu erhal­ten, ist eine wei­te­re wich­ti­ge Funktion, die der Platz erfül­len soll. 

Mobilität – Parkplätze
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Im Rahmen der Onlinebeteiligung wur­den auch Anregungen zur Mobilität im Areal abge­fragt. Die Erreichbarkeit der Innenstadt für alle Verkehrsarten wei­ter zu opti­mie­ren wur­de viel­fach genannt. Es gab unter ande­rem auch Verständnisfragen zum Ersatz der weg­fal­len­den Stellplätze am Arsenalplatz.
Anfang 2020 wur­de mit der Realisierung des Bauvorhabens Regele Areal in der Schillerstraße begon­nen. Zu die­ser Entwicklung des Areals gehört auch der Bau einer Tiefgarage. Ca. 150 öffent­li­che Parkplatze ent­ste­hen in der der­zeit im Bau befind­li­chen neu­en KSK-Tiefgarage als Ersatz für die Stellplätze auf dem Arsenalplatz. Die Eröffnung ist für 2023 geplant.
Darüber hin­aus gab es Anregungen zum Thema Kurzzeitparken, wel­che als Anforderungen für die Überarbeitung auf­ge­nom­men wur­den. So soll­te die zu ent­wi­ckeln­de Multifunktionsfläche auf dem Arsenalplatz so kon­zi­piert wer­den, dass die­se Fläche außer­halb von Veranstaltungen optio­nal für Kurzzeitparken genutzt wer­den könnte. 

Arsenalplatz ‑Multifunktionsfläche
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Die Anforderung einer Multifunktionsfläche auf dem Arsenalplatz vor­zu­se­hen, war bereits Aufgabe des eigent­li­chen Wettbewerbs. Der Arsenalplatz als urba­ner Park/Platz soll­te neben einem groß­zü­gi­gen viel­fäl­tig nutz­ba­ren Grünbereich auch eine Fläche anbie­ten, die durch tem­po­rä­re Attraktionen ein Anziehungspunkt darstellt. 

Hinweise für spä­te­re Planungsphase
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Aus der Onlinebeteiligung gab es zahl­rei­che Anregungen und Verbesserungsvorschläge, die in einer spä­te­ren Planungsphase als hilf­rei­che Hinweise mit berück­sich­tigt wer­den können.
Hierzu gehö­ren zum Beispiel Vorschläge zu Materialität, zur Möblierung, zum Thema Standorte von Fahrradabstellanlagen oder aber Standorte für Mülleimer.
Weiterhin tauch­te bei allen Entwürfen wie­der­holt die Anregung auf, siche­re Stadträume in ange­neh­mer Wohlfühlatmosphäre zu schaf­fen. In die­sem Zusammenhang wur­de ange­regt, für das gesam­te Areal das Thema Beleuchtung aktiv mit­zu­den­ken, um Angsträume zu ver­mei­den. Dies wur­de allen Preisträgern als Hinweis mit­ge­ge­ben, wird aber in jedem Fall bei der wei­te­ren Planung Berücksichtigung finden. 

Hintergrundwissen Material
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Wasserspiel: Durch die Klimaerwärmung hei­zen sich die Innenstädte zuneh­mend auf und küh­len auch nachts nicht mehr soweit ab, dass eine, für die Gesundheit und Leistungsfähigkeit wich­ti­ge, aus­rei­chend erhol­sa­me Nachtruhe immer weni­ger mög­lich ist. Der Klimaatlas der Stadt Ludwigsburg weist für den Bereich Arsenalplatz und Schillerplatz eine sol­che Hitzeinsel aus.
Eine Möglichkeit, die­ses Problem zu redu­zie­ren, ist Kühlung durch Verdunstung zu erzeu­gen. Dies ist mög­lich durch die Schaffung von Vegetationsflächen und Pflanzung von Bäumen, aber auch durch den Bau von Wasserspielen, bei denen nicht uner­heb­li­che Mengen von Wasser an hei­ßen Tagen ver­duns­ten und damit kühlen.
Wasserspiele stel­len eine Attraktion dar. Bewegtes Wasser belebt einen Platzes bie­tet Spielmöglichkeiten, stö­ren­de Geräusche wer­den in den Hintergrund gedrängt. Insgesamt wird damit wird die Aufenthaltsqualität eines Platzes deut­lich. gestei­gert. Wasserspiele kön­nen so gestal­tet wer­den, dass bei einem tem­po­rä­ren Abschalten der Wasserspiele eine mul­ti­funk­tio­na­le Fläche ent­steht, die viel­fäl­ti­ge Nutzungen ermöglicht.
Wasserspiele erfor­dern einen nicht uner­heb­li­chen tech­ni­schen Aufwand. Diese Technik benö­tigt regel­mä­ßi­ge Wartung.
Rasen: Rasenflächen laden bei tro­cke­ner Witterung zum Verweilen ein. Sie sind nur sehr ein­ge­schränkt befahr­bar und daher für die Ausrichtung von inner­städ­ti­schen Veranstaltungen unge­eig­net. Unter Bäumen lei­den Rasenflächen an Wassermangel und Schattendruck, da der Baum das Wasser ent­zieht und die Rasenfläche durch das Laub deut­lich weni­ger Licht erhält.
Damit Rasenflächen ein tief­rei­chen­des Wurzelwerk aus­bil­den und damit den an sie gestell­ten Anforderungen gerecht wer­den kön­nen und ein anspre­chen­des Erscheinungsbild gewähr­leis­tet ist, ist ein spe­zi­el­ler Aufbau der Bodenschicht erfor­der­lich und die Rasenflächen müs­sen inten­siv gepflegt wer­den. Dies umfasst im Wesentlichen das Wässern, regel­mä­ßi­ges Düngen und einen regel­mä­ßi­gen Rückschnitt.
Wassergebunde Decke: Eine was­ser­ge­bun­de Decke ist kei­ne Schotterfläche son­dern die obers­te, ca. 3cm dicke, Deckschicht  einer korn­ge­stuf­ten Mineraltragschicht, also ein spe­zi­el­les Schottergemisch. Diese Mineraltragschicht muss sowohl Wasser bei Regen abfüh­ren (in dar­un­ter anste­hen­den Baugrund) und bei tro­cke­ner Witterung durch kapil­la­ren Aufstieg Wasser in die Deckschicht nach­lie­fern, um die Kornbindung in der Deckschicht zu gewähr­leis­ten. Nach die­sem Prinzip sind auch Tennisplätze auf­ge­baut und wie Tennisplätze muss eine Belagsfläche mit einer was­ser­ge­bun­den Decke regel­mä­ßig gepflegt wer­den. Ohne Pflege ent­wi­ckelt sich die was­ser­ge­bun­den Decke zu einer was­ser­un­durch­läs­si­gen Decke, bei der sich die Körnung ent­mischt. Dabei ent­ste­hen Anhäufungen von grob­kör­ni­ge­rem Material, die die Begehbarkeit einschränken.
Mit der erfor­der­li­chen Pflege ist die was­ser­ge­bun­den Decke ein attrak­ti­ver, gut nutz­ba­rer und befahr­ba­rer Belag, der bei Regen- und Starkregenereignissen das Überschusswasser spei­chert und abführt und die­ses gespei­cher­te Wasser in tro­cke­nen Zeiten lang­sam wie­der an die Deckschicht und die Umwelt abgibt. Die Reinigung der Flächen ist maschi­nell nur sehr begrenzt mög­lich. Winterdienst ist nicht mög­lich, aber durch die gerin­ge Rutschgefahr auch nicht erforderlich.
Pflaster, Platten, Asphalt: Flächen aus die­sen Belagsmaterialien ver­sie­geln die Fläche nahe­zu voll­stän­dig. Das gesam­te Niederschlagswasser muss abge­führt wer­den und steht nicht mehr vor Ort zur Verdunstung und Kühlung zur Verfügung. Ferner hei­zen sich die­se Belagsflächen stark auf und tra­gen daher maß­geb­lich zur Erwärmung der Innenstadt bei. Durch die Wärmeabstrahlung bei Nacht redu­zie­ren Belagsflächen die­ser Art auch die Abkühlung bei Nacht mit allen nega­ti­ven Folgen für das Wohlbefinden.
Die mit Pflaster, Platten oder Asphalt befes­tig­ten Flächen sind in der Herstellung teu­rer als was­ser­ge­bun­de­ne Decken oder Rasenflächen, benö­ti­gen aber weni­ger Unterhaltung und sind zu jeder Zeit und bei jeder Witterung nutz­bar für Veranstaltungen etc. und auch mit schwe­ren Fahrzeugen immer gut befahr­bar. Reinigung und Winterdienst sind pro­blem­los leistbar.