Tag der Städtebauförderung
Dokumentation:
Städtebauförderung – 50 Jahre gemeinsam erfolgreich
Digitale Expertenrunde zum Tag der Städtebauförderung
Bei der Diskussionsrunde zum Tag der Städtebauförderung am 5. Mai 2021 unter dem Motto Städtebauförderung – 50 Jahre gemeinsam erfolgreich haben die teilnehmenden Akteure Herr Dr. Oliver Weigel (Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat), Herr Ralph König (Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg) gemeinsam mit Oberbürgermeister Dr. Matthias Knecht (Stadt Ludwigsburg) einen Blick hinter die Kulissen der Städtebauförderung geworfen.
Nachdem Herr Dr. Knecht anhand einer Bilderpräsentation den Abend eröffnet hatte, stiegen die Gäste schnell in eine interessante Gesprächsrunde ein, um die Städtebauförderung der letzten 50 Jahre, aber auch der kommenden Jahre aus unterschiedlichsten Blickwinkeln zu betrachten.
Einig waren sich alle Vertreter, dass mit dem Instrument Städtebauförderung in den vergangenen Jahren vieles erreicht wurde – große städtebauliche Herausforderungen, z. B. nach der Wende, wurden bewältigt. Auch neu aufkommende Themen wie Klimaanpassung oder Barrierefreiheit wurden in dem "lernenden Programm" der Städtebauförderung aufgegriffen.
Auszug aus der Veranstaltung über die Bewältigung von Herausforderungen
Städtebauförderung in Ludwigsburg
Dieser Stellenwert äußert sich auch in der Nachfrage: So konnte Baden-Württemberg in den vergangenen Jahren Rekordfördervolumen aufweisen und aktuell sind ca. 900 Kommunen in der Städtebauförderung aktiv.
Für eine gelingende Stadtentwicklung, bei der Probleme und Herausforderungen angegangen werden, braucht es neben einer langfristigen Planung auch integrierte Konzepte. Herr König weist darauf hin, dass nicht nur der bauliche, sondern auch der soziale Aspekt in der Städtebauförderung eine große Rolle spielt. So hat ihn in Ludwigsburg besonders das Mehrgenerationenhaus in Grünbühl-Sonnenberg beeindruckt, da es nachhaltig in den Stadtteil wirkt und die Menschen vor Ort mitnimmt.
Leipzig-Charta
Dass integrierte Stadtentwicklungskonzepte als Fördervoraussetzung in die Städtebauförderprogramme aufgenommen wurden, geht auf die erste Leipzig-Charta von 2007 zurück. Diese hat neue Impulse für den Städtebau gebracht und die Basis der Stadtentwicklung verbreitert. Zwar war die Städtebauförderung schon vorhanden, aber danach wurden "Dinge zusammen gedacht, die zusammengehören", wie Herr Dr. Weigel betont. Durch den integrativen Ansatz wurde die Zusammenarbeit zwischen Bund und Länder verändert und verbessert. Auch die verstärkte Einbeziehung der Bürger geht darauf zurück. Zwar funktioniert Beteiligung nicht immer konfliktfrei, aber die Experten sind sich einig, dass sie gerade für die kommunale Ebene wichtig ist. Erfahrungsgemäß treten im Nachhinein viel größere Konflikte auf, wenn Beteiligung nicht stattfindet oder verschleppt wird.
Auszug aus der Veranstaltung zur Leipzig-Charta
Solidarisches Ludwigsburg
In der neuen Leipzig-Charta von 2020 liegt der Fokus vor allem auf der Gemeinwohlorientierung. Dies fließt sowohl in die Städtebauförderpraxis als auch direkt in die Stadtentwicklung Ludwigsburgs ein. Unter dem Motto solidarisches Ludwigsburg möchte die Stadt in den nächsten Jahren die aktuellen Herausforderungen angehen, die nun in der Coronakrise noch stärker zutage getreten sind. Dabei wird der bereits bestehende Ansatz einer nachhaltigen und integrativen Stadtentwicklung konsequent weiterverfolgt. Unterstützen wird dabei auch die Städtebauförderung, z. B. beim Thema Wohnen in den Sanierungsgebieten Jägerhofkaserne und Grünbühl-Sonnenberg/Karlshöhe.
"Jede Transformation bringt auch Potenziale mit sich", spielt Herr Dr. Weigel auf die Corona-Pandemie und ihre Folgen an und betont, dass Bund und Länder die Kommunen dabei unterstützen bei dem Versuch gemeinsam mit Bürgerschaft und Wirtschaft Lösungen für eine integrierte Stadtentwicklung zu finden.
Nur gemeinsam können wir auch weiterhin erfolgreich sein!
Auszug aus der Veranstaltung zu Ludwigsburg